Wenn das Handgepäck schwerer ist als der Koffer...

Veröffentlicht am 27.06.2017 in Bundespolitik

Zum Bundesparteitag in Dortmund ging es diesmal schon am Abend vorher, da ein großer Ansturm erwartet wurde und man spätestens um 9:00 an der Halle sein sollte. Das Antragsbuch mit seinen knapp 1000 Seiten im Handgepäck, machte ich mich also wohlgemut Samstag Nachmittag auf den Weg . Dank der hervorragenden Planung unserer Hauptamtlichen brauchten wir uns Sonntag Früh nicht in die Schlange zur Akkreditierung zu stellen, das hatten sie schon für uns erledigt. Also hieß es "nur" Anstehen für die Sicherheitsschleuse. Hier lief es leider nicht so gut mit der Organisation, so dass es erheblich länger dauerte, die gut 6000 Besucher in die Halle zu bekommen, als geplant. Der Parteitag fing daher erst mit einer Stunde Verspätung an, die aber gut genutzt werden konnte, um alte Bekannte zu begrüßen, neue Bekanntschaften zu machen und mit einigen "Promis" ins Gespräch zu kommen. Aus unserem Kreisvorstand waren noch Hartmut Hitschler und Hans-Dieter Straup mit dabei, so dass wir gut vertreten waren.

Schon die Begrüßung und Eröffnung von Manuela Schwesig war durch Kampfesgeist, Kraft und Angriffslust geprägt. Das ganze gepaart mit dem ihr eigenen Charme und Witz brachte die Stimmung im Saal gleich mal um einige Grad nach oben.

Altkanzler Gerhard Schröder hielt danach eine, in meinen Augen, sehr ehrliche, aufmunternde und emotionale Rede. Er erinnerte daran, dass es auch zu seinen Zeiten nicht einfach war und dass man den unbedingten Willen zum Sieg brauche. Und diesen billigte er Martin Schulz zu. Ihm folgte die Bundesvorsitzende der Jusos Johanna Uekermann, die dann voll auf Angriff gegen die CDU und vor allem Frau Merkel ging. Ihre Generation habe Frau Merkel satt. In Anbetracht der Tatsache, dass ihre Generation die ganzen Aussitzereien und Versäumnisse der CDU, insbesondere im Hinblick auf Rente, wird ausbaden müssen, eine durchaus nachvollziehbare Sichtweise.

Einer der Höhepunkte war natürlich die Rede von Martin Schulz. In den fast 1,5 Stunden hat er viele wichtige Themenbereiche aufgegriffen, die ihm und uns am Herzen liegen. Insbesondere der Bereich Europa und Friedenspolitik nahmen viel Raum ein, aber natürlich auch das Steuern- und Rentenkonzept, die Aussage, dass wir wieder mehr Respekt vor der Lebensleistung der Menschen zeigen müssen, dass wir im Bereich der Digitalisierung im Sinne Deutschlands anspruchsvoller sein müssen und dass es mit ihm keine Koalition ohne Ehe für alle geben wird. Gleichzeitig kamen seine Angriffe gegen Frau Merkel, Erdogan, Trump oder Orban wohldosiert und auf den Punkt. Der minutenlange Applaus am Ende seiner Rede kam von Herzen.

Die Generaldebatte wurde durch unsere Landesvorsitzende Leni Breymaier gewohnt erfrischend eröffnet. Die Antragsberatung ging dann, vor allem durch die hervorragende Vorbereitung durch die Antragskommission, die die 1600 Änderungsanträge bearbeitet und ggf. in das Regierungsprogramm mit eingearbeitet hatte, komplikationslos von statten. Konsequenterweise wurde das Regierungsprogramm von den Delegierten ohne Gegenstimme verabschiedet. Nachdem die letzten Töne von "Wann wir schreiten Seit´an Seit´" verklungen waren, ging es zurück Richtung Heimat.

Um es mit unserem Altkanzler zu sagen: In diesem Sinne, auf in den Kampf. Venceremos!

Birte Könnecke

 

mehr:

» Das Regierungsprogramm
» Martin Schulz

 

 

 

Homepage SPD Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald

Kommentare

Zu Artikeln, die älter als 90 Tage sind, können keine Kommentare hinzugefügt werden.

Kein Titel

Zum Auftritt von Altkanzler Schröder fällt mir leider nur die Headline des Postillion ein: SPD sichert sich Stimmen von Leiharbeitern, Hartz-IV-Empfängern und armen Rentnern durch Auftritt von Gerhard Schröder. Kontraproduktiv:-(

Autor: Kai-Uwe Schneider, Datum: 27.06.2017, 10:07 Uhr